Vorläufiger Geschäftsbericht: Volksbank baut Kundengeschäft weiter aus
Starkes Plus bei Krediten an heimische Wirtschaft - Anlagevolumen in Wertpapierdepots kräftig ausgebaut - Stabiles Ergebnis - Wachstum und Kostendisziplin konnten die Belastungen aus den Niedrigzinsen kompensieren
Darmstadt. Mit einem wiederum deutlichen Wachstum im Kundengeschäft blickt die Volksbank Darmstadt - Südhessen eG auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Ein kräftiger Zuwachs im Kreditgeschäft, ein Anstieg bei den Kundeneinlagen und nicht zuletzt ein ausgesprochen gutes Wertpapiergeschäft sowie ein gestiegenes Zahlungsverkehrsvolumen bescherten der Genossenschaftsbank in einem herausfordernden Umfeld ein gutes Jahresergebnis. „Das Kundengeschäft läuft sehr gut, doch das negative Zinsumfeld drückt zunehmend auf die Erträge“, brachte es Michael Mahr am vergangenen Donnerstag in der zusammen mit seinem Vorstandskollegen Matthias Martiné abgehaltenen Bilanzpressekonferenz auf den Punkt. Alles in allem stieg das Kundengeschäftsvolumen um erfreuliche 6,0 Prozent auf rund 10,7 Milliarden Euro. Dennoch: Der Zinsüberschuss, also der Teil, den Banken aus den Zinseinnahmen für vergebene Kredite erhalten, abzüglich der Zinsen, die sie ihren Kunden und den Zentralbanken für Einlagen zahlen, erodiert. Mehr und mehr komme es laut Mahr im aktuellen Umfeld darauf an, strategisch weitreichende Entscheidungen zu treffen, um das Geschäftsmodell zukunftsfähig zu machen. „Denn trotz der Erfolge im Kundengeschäft wird es immer schwieriger, auskömmliche Ergebnisse zu erzielen – eine Situation, der sich alle Regionalbanken angesichts inzwischen auf Dauer zementierten Negativzinspolitik der EZB ausgesetzt sehe", bekräftigte Matthias Martiné. Angesichts dessen ist die Bank mit dem auf knapp 39 Millionen Euro stabilisierten Betriebsergebnis zufrieden. Mit einer Eigenkapitalquote von 17,7 Prozent steht die Volksbank Darmstadt – Südhessen unverändert auf einem soliden Fundament. Das Eigenkapital bleibt die wichtigste Schlüsselgröße, so Martiné weiter, um auch künftig den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden sowie den steigenden Anforderungen der Bankenaufsicht an die Eigenkapitalausstattung gleichermaßen gerecht zu werden. Es wird aus dem Jahresergebnis 2019 um 19 Millionen Euro weiter gestärkt werden.
Verantwortliche Kredit- und Anlageberatung führt zu Erfolgen
Dass die Volksbank Darmstadt - Südhessen wieder eine Bilanz mit guten wirtschaftlichen Ergebnissen aufgestellt hat, erklärt Mahr mit der hohen Qualität der Beratung, der Nähe zum Kunden und einer gleichermaßen auf Solidität und Wachstum ausgerichteten Kreditstrategie. Zugute gekommen sei der Bank dabei auch, dass sie sich den veränderten Bedürfnissen und dem Nutzungsverhalten der Kunden immer frühzeitig angepasst hat und dabei eine gute Balance zwischen regionaler Nähe und digitaler Leistungsangebote gefunden hat. Das spiegle sich in allen wesentlichen Bilanzkennzahlen wider. Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 31. Dezember 2019 auf 4,67 Milliarden Euro. Mit einer kräftigen Ausweitung um 117 Millionen Euro hat sich das Kreditgeschäft einmal mehr als wichtige Säule der Geschäftsentwicklung erwiesen. Die weiter ungebrochene Nachfrage nach gewerblichen und privaten Darlehen lies die Kundenforderungen auf einen neuen Höchststand von 3,54 Milliarden Euro klettern. 776 Millionen Euro wurden allein im vergangenen Jahr neu an Privatkunden, Selbstständige und mittelständische Unternehmen Südhessens bereitgestellt. „Das entspricht einer Steigerung von 5,6 Prozent zum Vorjahr und belegt unsere starke Marktposition", weiß Mahr bei der Erläuterung der Geschäftszahlen zu berichten.
Rekordabsatz im Wertpapiergeschäft – Nachhaltige Geldanlagen im Trend
Stark gefragt waren im bestehenden Nullzinsumfeld erfreulicherweise zeitgemäße Anlageformen, was sich in einem starken Zuwachs im Wertpapiergeschäft zeigt. Laut Martiné liegt dies daran, dass immer mehr Menschen erkennen, dass man nur mit einer Geldanlage an den Wertpapiermärkten eine Chance auf positive Renditen und damit auf einen Vermögenszuwachs hat. „Dagegen kann bei Nullzinsanlagen der Kunde zusehen, wie sein Vermögen durch die Inflation kontinuierlich an Wert verliert", warnt Martiné. Wertpapiere und Investmentfonds stellen bei der Volksbank seit vielen Jahren einen elementaren Baustein in der Anlageberatung und Vermögensstrukturierung dar. Und so verzeichnete die Volksbank einen Wertpapierabsatz von 425 Millionen Euro, in Folge dessen das betreute Kundenvermögen, also die Depotwerte plus Guthaben bei Versicherungen und Bausparguthaben, auf 2,85 Milliarden Euro anwuchs. 3.296 Wertpapierdepots haben die Kunden der Volksbank vergangenes Jahr neu eröffnet. Die Zahl der Kundendepots erreichte mit 47.748 einen neuen Höchstwert. Der Erfolg dieser Anlagestrategie für die Kunden lässt sich sehen: Der Wert aller Kundendepots stieg in den vergangenen zwölf Monaten alleine durch Kurssteigerungen überdurchschnittlich um 15,1 Prozent. Das entspricht einer Vermögensmehrung von 293 Millionen Euro. Auch Kleinsparer können an der positiven Börsenentwicklung partizipieren. Gerade Fondssparpläne eignen sich hervorragend als Einstiegsprodukt für Kunden, denen keine großen Anlagebeträge zur Verfügung stehen. Die Anleger der Volksbank nutzen diese Sparform bereits sehr rege. Allein im letzten Jahr wurden wieder über 8.400 Verträge abgeschlossen – ein Plus von 19,8 Prozent auf 42.585 Stück. Hauptanlageschwerpunkt waren erstmals nachhaltige Fondsanlagen des Partners Union Investment. In dieser Entwicklung verstetigt sich der Trend, dass immer mehr Menschen Wert auf „Nachhaltigkeit“ legen, um den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, so Martine. Anleger, die sich nicht umfassend mit ihren Vermögenswerten befassen wollen, empfiehlt er die „Volksbank Darmstadt – Südhessen Vermögensverwaltung exklusiv". Zudem steht demnächst eine Zusammenarbeit mit ProAurum als Ergänzung der Vermögensanlage durch physisches Gold auf dem Plan.
Ertrag trotz Belastungen aus dem Zinsniveau in 2019 noch stabil
„Wir sind in unserem Markt erfolgreich und konnten dadurch die erheblichen Belastungen aus der anhaltenden Niedrigzinsphase abfedern“, sagte Martiné. So kletterte der Provisionsüberschuss um 0,9 Millionen Euro auf 33,6 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr 2019 schließt die Bank hingegen mit einem um 1,3 Millionen Euro niedrigeren Zinsüberschuss von 78,6 Millionen. Diese Entwicklung wird sich nach Aussage von Martiné in den nächsten Jahren deutlich verstärken, da Neuabschlüsse und Prolongationen im Kreditgeschäft aufgrund der gesunkenen Zinsen zu deutlich niedrigeren Konditionen als in der Vergangenheit erfolgen. Diesem Ertragsdruck stellt sich die Volksbank Darmstadt - Südhessen eG mit einer strengen Kostendisziplin, wobei ihr die durch die Digitalisierung realisierte Effizienzsteigerung helfen. Bereits in den zurückliegenden Jahren hat die Bank ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen und sich deutlich schlanker und effizienter aufgestellt. Die Verwaltungsaufwendungen konnten im Jahr 2019 um 1,5 Millionen Euro auf 71,5 Millionen reduziert werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung konnte damit bei rund 39 Mio. Euro stabilisiert werden, sodass nach Dotierung der Rücklagen und Steuerzahlungen von gut 12 Millionen Euro den knapp 100.000 Mitgliedern wieder eine attraktive Dividende zufließen wird.
Flächendeckende Versorgung mit Finanzdiensleistungen / Filiale weiterhin Anker der Kunde-Bank-Beziehung
Trotz fortschreitender Digitalisierung des Bankgeschäfts bleibe die Filiale weiterhin der Anker der Kunde-Bank-Beziehung, versichert Mahr – obwohl die zunehmende Anzahl digital affiner Kunden auf der einen und dem Wunsch nach bedienten Service auf der anderen Seite für die Bank ein ziemliches Spannungsfeld darstelle. Über 60 Prozent der Kunden setzen inzwischen auf das Internet zur Abwicklung ihrer Bankgeschäfte und wickeln immer mehr Transaktionen online ab. Allein in 2019 registrierten sich die Kunden über 20 Millionen Mal im Online-Banking und der VR Banking-App. Das entspricht mehr als 56.000 Anmeldungen pro Tag, mit der Folge, dass sich die Filialfrequentierung deutlich rückläufig entwickelt. Um den Ausbau der digitalen Angebote mit persönlicher Nähe zu verbinden, investiert die Volksbank weiter in die Verzahnung ihrer Zugangswege und hält an ihrer Strategie mit dem Slogan „Unsere Zukunft ist persönlich und digital" fest. Erst Anfang Januar ging die neue Abteilung „Mediale Kundenberatung" an den Start, die dem zunehmenden Anspruch der Kunden nach Beratungsleistung außerhalb der Bankfilialen via Video- und Telefonberatung entspricht. „Mit diesem Ansatz kombinieren wir modernes Banking mit den Qualitäten und Vorteilen einer regionalen Volksbank, bleiben persönlich ansprechbar und richten unser Augenmerk auf Beratungsqualität von Mensch zu Mensch", so Martiné. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Volksbank sind für unsere Kunden ansprechbar, ob in der Filiale, am Telefon oder per Chat. „Nähe lässt sich heutzutage nicht mehr in Metern zur nächsten Filiale oder deren Anzahl festmachen", fügt Mahr hinzu. Auch die lokale Präsenz werde bedarfsorientiert weiterentwickelt und an den personenbesetzten Standorten weiterhin investiert. So steht in diesem Jahr die Modernisierung der Filiale in der Lampertheimer Kaiserstraße auf der Agenda. Neben dem gewohnten Serviceangebot und einen umfassend ausgestatteten Selbstbedienungsbereich werden dort in neuer Atmosphäre den Kunden auch digitale Lösungen zugänglich sein. Aktuell betreibt die Volksbank Darmstadt - Südhessen 42 Geschäftsstellen mit persönlichen Service und 30 Selbstbedienungsstandorte. Mehr als 200 Automaten werden betrieben. Mit diesem sehr dichten Filial- und Automatennetz sieht sich die Volksbank sehr gut in der gesamten Fläche ihres Geschäftsgebietes aufgestellt. „Wir tun alles, dass es so bleibt" betont Mahr. Trotzdem seien auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, die zum Beispiel in der Umstellung eines inzwischen wenig frequentierten Standorts in eine SB-Stelle münden. Kooperationen mit benachbarten Sparkassen ermöglichen indessen, die Präsenz vor Ort zu. erhalten Die Volksbank Darmstadt - Südhessen will dabei al ihre Kunden mitnehmen. Kunden mit eingeschränkter Mobilität können sich mit ihren Fragen an das hauseigene telefonisch erreichbare KundenDialogCenter wenden und dort zum Beispiel auch ihre Überweisungen aufgeben.
Stark für Wirtschaft und Gesellschaft
Jahr für Jahr bringt die Volksbank durch ihr breit aufgestelltes gesellschaftliches Engagement zum Ausdruck, wie sehr sie sich mit der Region Südhessen verbunden fühlt und dass nicht nur wirtschaftliche Werte im Vordergrund stehen. Im Geschäftsjahr 2019 unterstützte die Bank mit finanziellen Fördermaßen in Höhe von 727.000 Euro wieder eine Vielzahl von sozialen, kulturellen und sportlichen Einrichtungen dabei, Projekte und Initiativen am Leben zu erhalten, die für die Menschen vor Ort von Bedeutung sind. Zudem konnten Vereine und Institutionen durch Nutzung der Crowdfunding-Plattform für 16 Projekte Spenden in Höhe von 73.200 Euro einwerben.
Die Volksbank-Stiftung „Hoffnung für Kinder" setzt sich mit der Bereitstellung von Sach- und Geldmitteln dafür ein, dass hilfsbedürftige Kinder eine faire Chance auf eine Teilhabe am „normalen“ Leben erhalten. „Hoffnung für Kinder" unterstützt neben Einzelmaßnahmen auch Schulen für Lernhilfe sowie soziale Einrichtungen und finanziert therapeutische und medizinische Gerätschaften für Krankenhäuser und Hospize. 44 Projekte wurden vergangenes Jahr mit der stattlichen Summe von 139.000 Euro gefördert.
Seit Jahren nimmt das Institut auch am bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports" teil, bei dem Vereine gewürdigt werden, die sich über das normale Breitensportprogramm hinaus mit besonderen Angeboten nachhaltig gesellschaftlich engagieren. Den Bewerbern winken attraktive Geldprämien. Von der Volksbank ins Rennen geschickt, belegte der KSC Bensheim mit seinem ganzheitlichen Sportprogram: Kinder und Jugendliche durch Boxen stärken" den ersten Platz in Hessen und bei der feierlichen Preisverleihung auf Bundesebene -unter Teilnahme von Bundeskanzlerin Merkel- einen vierten Platz.
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