Um unsere Eigenanlagen in "nachhaltig" und "nicht-nachhaltig" zu bewerten, nutzen wir die Systematik unserer Screening-Partner DZ BANK AG für unsere Direktanlagen und Union Investment zur Beurteilung unserer Fonds.
DZ BANK AG-Screening
Schritt 1: Ermittlung des ESG-Score
Zunächst werden die drei klassischen ESG-Dimensionen analysiert und in einzelnen Scores bewertet. Hierzu werden 15 Kernindikatoren ausgewertet, die sich aus 37 Subindikatoren zusammensetzen, und gewichtet. Die hierzu benötigten Rohdaten werden sowohl durch externes wie auch durch eigenes DZ BANK Research gewährleistet. Ergebnis aus der Addition der gewichteten E-, S- und G-Scores ist der ESG-Score.
Schritt 2: Grenzwerte zur Klassifizierung der Nachhaltigkeit per "Best-in-Class-Ansatz"
Auf Basis des ESG-Scores werden zwei Nachhaltigkeitsgrenzen berechnet. Zum einen eine sektorale Grenze, die sich aus dem Durchschnitt aller ESG-Scores der jeweiligen Branchen ergibt. Zum anderen eine cross-sektorale Grenze, die sich aus dem Durchschnitt der ESG-Scores aller Branchen berechnet. Beide Grenzen muss ein Emittent mit seinem Score überschreiten, um als nachhaltig eingestuft werden zu können. Diese Grenzen sind relative Bezugsgrößen, die fortlaufend auf Ambition und aktuell anerkannte Standards hin überprüft und ggf. angepasst werden.
Schritt 3: Definition und Anwendung harte und weiche Ausschlusskriterien
Harte Grenze: Sollte ein Emittent gegen den UN Global Compact verstoßen, führt dies zu einem sofortigen Ausschluss aus der Kategorie Nachhaltig.
Weiche Grenzen: Weitere Ausschlusskriterien (Negativkriterien) sind:
Überschreitung einer Umsatzgrenze in "problematischen" Geschäftsfeldern
- Produktion/Entwicklung von Waffen (>10 %)
- Produktion von / für Atomenergie (>10 %)
- Produktion von Alkohol (>10 %)
- Produktion von Tabak (>10 %)
- Produktion/Förderung von Kohle (>5 %)
Intensität von ESG-Kontroversen (Bewertet auf Skala von 0-5, ab 4 Ausschluss, da als schwerwiegend beurteilt)
- Ökologische Kontroversen
- Soziale Kontroversen
- Governance-Kontroversen
Union Investment-Screening
Um die Fondsbestände in unseren Eigenanlagen unter Nachhaltigkeitsaspekten zu bewerten, greifen wir auf den Uni ESG Basisfilter+ zurück.
Dieser filtert unter anderem aus
- Schwerwiegenden Verstößen gegen die UN Global Compact Prinzipien, OECD-Leitsätze und ILO-Arbeitsstandards (kontroverse Geschäftspraktiken)
- Geächteten Waffen (keine Umsatztoleranz)
- Atomwaffen/-systeme (keine Umwelttoleranz)
- Kohleverstromung (>25 % Umsatz bei ungenügender Klimastrategie)
- Öl und Gas (> 5 % Umsatz)
- Rüstungsgüter (>10 % Umsatz)
- Tabakproduktion (>5 % Umsatz)
- Fracking, Teersand (>5 % Umsatz)
- Unfreie Staaten
- Hohe Korruption bei Staaten
- Hohe Treibhausgasintensität
- Ausschluss Investitionen in derivative Finanzinstrumente auf Agrarrohstoffe
Beide Screenings bilden für uns nahezu deckungsgleiche Kriterien ab, was es uns ermöglicht, fast alle Eigenanlagen bewerten zu können und ein gemeinsames Ergebnis darzustellen.