Mainz, 05.02.2024
Die Volksbank Darmstadt Mainz weist für 2023 - das Jahr ihres Zusammenschlusses - eine gute Geschäftsentwicklung auf. Das vergangene Jahr war neben dem eigentlichen Bankgeschäft geprägt von intensiven Vorbereitungen und dem Vollzug der Fusion. „Trotz der aufwändigen Fusionsarbeiten haben wir erfolgreich für unsere Kunden und Mitglieder gewirtschaftet und mit 122,9 Mio. Euro Gewinn vor Steuern das Jahr besser beendet als erwartet“, freuen sich die Vorstandssprecher Uwe Abel und Matthias Martiné anlässlich ihrer ersten gemeinsamen Jahrespressekonferenz am Montag in Mainz. Maßgeblich für das bessere Ergebnis waren der Zinsanstieg und ein weiter florierendes Kreditgeschäft.
Die Bilanzsumme erreichte zum Jahresende 2023 rund 14,6 Mrd. Euro. Dies war im Vergleich zu Ende 2022 ein Plus von 399 Mio. Euro beziehungsweise von 2,8 Prozent.
Gutes Wachstum im Kundengeschäft
Der Kreditbestand legte deutlich zu. Er lag per Ende 2023 bei 11,2 Mrd. Euro gegenüber 10,7 Mrd. Euro per Ende 2022. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent. Das Neugeschäft erreichte mehr als 2,1 Mrd. Euro.
Die Phase der Negativzinsen ist nicht nur vorbei, sondern aufgrund des deutlich gestiegenen Zinsniveaus bieten erstmals seit vielen Jahren auch klassische Termin- und Festgeldanlagen für die Kunden wieder attraktive und vor allem sichere Anlagealternativen. Dementsprechend schichteten etliche Kunden ihre Gelder in diese Einlagen um. „Auch konnten wir im vergangenen Jahr viele Kunden davon überzeugen, ihr Geld in Wertpapiere zu investieren, die eine gute Rendite versprechen. Dabei ging es nicht nur um Investmentfonds oder Aktien, sondern gerade klassische Anleihen sind nach dem Ende der Nullzinspolitik der Notenbank auch für Privatkunden wieder sehr attraktiv geworden“, sagen Abel und Martiné. Obwohl die Investments der Kunden in Wertpapiere in Höhe von netto rund 500 Mio. Euro den Einlagenbestand reduzierten, erhöhte sich das gesamte Einlagenvolumen um 1,3 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro.
Das von der Volksbank Darmstadt Mainz an die Partner in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelte Kundengeschäft eingerechnet erhöhte sich das betreute Kundeneinlagen- und Kundenkreditvolumen binnen Jahresfrist um 1,4 Mrd. Euro oder 4,9 Prozent auf 30,6 Mrd. Euro.
Insbesondere aufgrund der Zinserhöhungen am Kapitalmarkt und durch die Europäische Zentralbank sowie wegen des starken Kreditwachstums verbesserte sich das Zinsergebnis deutlich. Es wuchs binnen Jahresfrist um 9,7 Prozent auf 245,7 Mio. Euro.
Der Provisionsüberschuss kletterte um 3,1 Prozent auf 83,6 Mio. Euro. „So haben unsere Kunden im Zahlungsverkehr und bei Wertpapieranlagen noch intensiver mit uns zusammengearbeitet als im Vorjahr“, führen Abel und Martiné aus. Dementsprechend verbesserten sich die Erträge in diesen Bereichen, während das Verbundgeschäft (u.a. Bausparen, Versicherungen) mit den Finanzpartnern der Genossenschaftlichen FinanzGruppe etwas rückläufig war.
Der Verwaltungsaufwand war geprägt von inflationsbedingt höheren Kosten, tariflichen Anpassungen der Gehälter und einmaligen Fusionskosten. Daher erhöhte sich der Verwaltungsaufwand auf 176,3 Mio. Euro von 160 Mio. Euro im Vorjahr. Dies war ein Plus von 10,2 Prozent.
Ergebnis verbessert
Das Betriebsergebnis vor Bewertung legte um 4,6 Prozent auf 149,4 Mio. Euro zu. Das entspricht guten 1,05 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme.
Bei der Risikovorsorge gab es im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Verbesserung von -44,2 auf -11,6 Mio. Euro. Dabei gab es gegenläufige Entwicklungen: Während es bei den Eigenanlagen, die im Vorjahr noch für temporär hohe Abschreibungen als Folge der abrupten Zinserhöhungen gesorgt hatten, erste Zuschreibungen gab, musste die Bank im Kreditgeschäft höhere Vorsorge als im Vorjahr betreiben. Der Betrag von 18,8 Mio. Euro liegt in Relation zum Kreditvolumen von 11,2 Mrd. Euro im gut vertretbaren Rahmen.
Der Gewinn vor Steuern erreichte 122,9 Mio. Euro – ein Plus von 25,7 Prozent gegenüber Ende 2022. Es wird mit einem Steueraufwand in der Größenordnung von ca. 32 Mio. Euro gerechnet – dies wären knapp 2,0 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Davon gehen allein etwa 13 Mio. Euro als Gewerbesteuer an die Kommunen in unserem Geschäftsgebiet.
Deutlich höherer Dividendenvorschlag
Aus dem Jahresergebnis und nach Zustimmung der Vertreterversammlung am 11. Juni 2024 zur Ergebnisverwendung wird das Eigenkapital der Bank von 1,36 Mrd. Euro per Ende 2023 auf dann 1,44 Mrd. Euro verbessert (2022: 1,30 Mrd. Euro). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 16,36 (2022 und 2023: 16,02) Prozent. „Das gemeinsam erreichte, verbesserte Ergebnis wird uns in die Lage versetzen, unser Eigenkapital weiter zu stärken und damit unsere Solidität weiter auszubauen. Selbstverständlich wollen wir auch unsere Mitglieder an der Ergebnisverbesserung beteiligen, deshalb werden wir der Vertreterversammlung eine deutliche Steigerung der Dividende von 3,25 Prozent auf 5,00 Prozent vorschlagen“, betonen Abel und Martiné.
Mit Blick auf das laufende Jahr sagen die Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt Mainz: „Für 2024 erwarten wir erneut ein intensives Kundengeschäft mit weiterem Wachstum bei Krediten, Einlagen, Wertpapieranlagen und der Altersvorsorge. Vor diesem Hintergrund und in Erwartung leicht rückläufiger Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt gehen wir von einem Ergebnis 2024 auf dem guten Niveau des Jahres 2023 aus.“
Die Volksbank Darmstadt Mainz kommt auf ein betreutes Kundenvolumen von rund 30 Mrd. Euro, zählt 460.000 Kunden und vereint mehr als 200.000 Mitglieder. In dem Geschäftsgebiet leben rund 1,4 Millionen Menschen. Das Institut ist an 142 Standorten in der Region auf beiden Seiten des Rheins vertreten ist. Darunter sind rund 50 personenbesetzte Filialen. „Wir bieten unseren Kunden weiterhin ein umfassendes und engmaschiges Filialnetz mit sehr guter Erreichbarkeit. Wir sehen das als Wettbewerbsvorteil, daher haben wir keine Planungen, uns aus der Fläche zurückzuziehen, auch nicht bei den SB-Stellen mit Geldautomaten“, unterstreichen Abel und Martiné.
Förderung der Region
Dank der Fusion kann die Volksbank Darmstadt Mainz künftig noch besser die Region fördern, indem unter anderem das soziale und gesellschaftliche Engagement ausgebaut wird. Schon im vergangenen Jahr kam das Haus gemeinsam auf rund 1,6 Mio. Euro an Unterstützung des Gemeinwohls, etwa durch Spenden und Sponsoring von Vereinsaktivitäten oder Crowdfunding. Schwerpunkte waren 2023 regionale Vereins- und Sozialprojekte, Kulturinitiativen sowie - durch die bankeigene Stiftung „Hoffnung für Kinder“ - benachteiligte oder kranke Kinder. Allein durch die Stiftung wurden im vergangenen Jahr 39 Projekte mit fast 100.000 Euro unterstützt.
Die Förderung der Region erstreckt sich darüber hinaus auf den Betrieb der Bank, indem nahezu ausschließlich ortsansässige Handwerker und Lieferanten beauftragt werden. Damit unterstützt die Volksbank Darmstadt Mainz ihre Kunden.
Auch die Strukturen der Bank zeigen, wie bestimmend die Region ist. Es gibt sechs Regionalmärkte in Groß-Gerau, Darmstadt, Bergstraße, Mainz, Ingelheim/Bingen und Nieder-Olm/Oppenheim. Die jeweiligen Regionalmarktdirektoren haben den Auftrag, sich in besonderem Maße um ihre Regionen zu kümmern. Auf Vorstandsebene ist die Zuständigkeit für die einzelnen Regionen ebenfalls verteilt auf alle Vorstandsmitglieder.
Für die Volksbank Darmstadt Mainz ist das Thema Nachhaltigkeit eines der strategischen Ziele. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist Teil der Geschäfts- und Risikostrategie. Im Kern stehen dabei eine nachhaltige Systematisierung sowie die Beachtung der so genannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance = Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung). Die größten Herausforderungen liegen dabei aktuell im Aufbau von entsprechenden Datenpools und die vielseitige Qualifizierung der Mitarbeiter. ESG-Kriterien werden dahingehend mehr und mehr Bedeutung erhalten. So wurden im Jahr 2023 z. B. Finanzierungsgrundsätze sowie Ausschlusskriterien für sechs Branchen bei neuen Finanzierungen eingeführt. Auch wurde der Energieausweis bei neuen Immobilienfinanzierungen ein Pflichtdokument. Das verschafft perspektivisch einen Überblick über ökologische Aspekte der finanzierten Immobilien und bietet in der Beratung Optimierungsansätze im Bereich Energieeffizienz.